Herzlichen Glückwunsch – du hast eine Wohnung gefunden! Der nächste Schritt ist meist die Mietkaution. Doch aufgepasst: Wer hier unbedacht zahlt, riskiert sein Geld oder gerät in rechtliche Schwierigkeiten. In diesem Ratgeber erfährst du, was du wissen, prüfen und beachten musst, bevor du auch nur einen Cent überweist.
Was ist eine Mietkaution und warum wird sie verlangt?
Die Mietkaution ist eine gesetzlich zulässige Sicherheitsleistung, die Vermieter verlangen dürfen, um sich vor möglichen Schäden an der Wohnung, ausstehenden Nebenkosten oder unbezahlter Miete abzusichern. In Deutschland darf sie laut § 551 BGB maximal drei Nettokaltmieten betragen. Die Zahlung kann entweder einmalig, in Raten oder in Form eines Kautionskontos erfolgen.
Gängige Formen der Mietkaution:
- Barkaution (klassisch per Überweisung)
- Mietkautionskonto (verzinslich, auf den Namen des Mieters)
- Bankbürgschaft
- Versicherte Mietkaution
Mehr zu den Optionen bietet dir der ausführliche Artikel zum Mietkautionskonto – inklusive Tipps zu rechtlich sicheren Varianten.
Versteckte Fallen: Diese Punkte solltest du vor der Zahlung klären
Bevor du dich zur Überweisung hinreißen lässt, solltest du folgende Punkte kritisch prüfen – ganz gleich, wie eilig dein Umzug ist:
1. Schriftlicher Mietvertrag liegt vor
Zahle niemals Kaution ohne unterzeichneten Mietvertrag! Ohne schriftliche Vereinbarung hast du keinen rechtlichen Anspruch auf Rückzahlung.
2. Kautionshöhe ist korrekt angegeben
Die Kaution darf höchstens drei Monatskaltmieten betragen – nicht mehr! Ist die Summe höher, handelt der Vermieter rechtswidrig.
3. Zahlungsart ist rechtlich zulässig
Besteht der Vermieter auf Barzahlung „bei Schlüsselübergabe“? Vorsicht! Eine Kautionszahlung muss auf ein gesondertes Konto erfolgen, das vom Vermögen des Vermieters getrennt ist.
4. Konto auf deinen Namen?
Falls du ein Mietkautionskonto eröffnest: Du bleibst Inhaber dieses Kontos! Nur so hast du Anspruch auf Zinsen und Kontrolle über dein Geld.
Wann und wie muss die Kaution gezahlt werden?
Das Gesetz erlaubt dir, die Kaution in drei monatlichen Raten zu zahlen. Die erste Rate wird mit Beginn des Mietverhältnisses fällig. Lass dich nicht unter Druck setzen – die Ratenzahlung ist dein Recht nach § 551 Abs. 2 BGB.
Beispiel für Ratenzahlung:
Monat | Fälliger Betrag |
1. Monat | 1. Rate (1 Kaltmiete) |
2. Monat | 2. Rate (1 Kaltmiete) |
3. Monat | 3. Rate (1 Kaltmiete) |
Auch über moderne Alternativen wie Kautionsversicherungen informiert der Ratgeber Eigentumswohnung mit verlässlichen Hintergrundinfos.
So sicherst du deine Mietkaution richtig ab
Damit dein Geld auch wirklich sicher bleibt und du es am Ende der Mietzeit wieder bekommst, solltest du bei der Zahlung unbedingt auf folgende Punkte achten:
✅ Kautionskonto auf deinen Namen
Eröffne das Kautionskonto selbst bei einer Bank – oder bestehe darauf, dass der Vermieter ein verzinsliches Konto auf deinen Namen einrichtet.
✅ Konto darf nicht mit Vermögensmischung geführt werden
Dein Geld darf nicht auf das Privatkonto des Vermieters überwiesen werden! Sonst verlierst du deinen gesetzlichen Anspruch auf Zinserträge und das Geld ist nicht abgesichert.
✅ Zinsanspruch beachten
Du hast das Recht auf Zinsen für deine Kaution – außer ihr wurde ausdrücklich etwas anderes vertraglich geregelt.
Vorsicht bei Barzahlung – eine beliebte Betrugsmasche
Immer wieder kommt es zu Betrugsfällen, bei denen angebliche Vermieter hohe Barkautionen fordern, bevor überhaupt ein Mietvertrag vorliegt. Der Schaden: mehrere Tausend Euro – ohne Chance auf Rückerstattung.
Tipps gegen Betrug:
- Übergib niemals Bargeld ohne Quittung.
- Zahle nur auf schriftlich bestätigte Konten.
- Lass dich nicht von zeitlichem Druck oder emotionalen Argumenten zum Zahlen bewegen.
Kautionsrückzahlung – So holst du dein Geld am Ende zurück
Nach Beendigung des Mietverhältnisses muss der Vermieter deine Kaution inklusive Zinsen innerhalb eines angemessenen Zeitraums zurückzahlen. Üblich sind 3 bis 6 Monate, in Sonderfällen bis zu 12 Monate (bei noch ausstehenden Nebenkostenabrechnungen).
Wichtig: Die Wohnung muss mängelfrei übergeben werden, sonst darf der Vermieter einen Teil der Kaution einbehalten. Ein ordentliches Übergabeprotokoll ist hierbei dein bester Freund.
Tabelle: Wichtige Fakten zur Mietkaution im Überblick
Thema | Details |
Maximale Höhe | Drei Monatskaltmieten (§ 551 BGB) |
Zahlungsart | Einmalig, Raten (3 Monate), Mietkautionskonto, Bankbürgschaft, Versicherung |
Verzinsungspflicht | Ja, bei Mietkautionskonto auf Namen des Mieters |
Rückzahlung | Innerhalb von 3–6 Monaten nach Mietende |
Kautionskonto | Muss getrennt vom Vermögen des Vermieters geführt werden |
Alternative Lösungen | Mietkautionsversicherungen, Bankbürgschaften |
Rechtliche Grundlage | § 551 BGB |
Mietkaution: Häufig gestellte Fragen
1. Muss ich die Kaution wirklich vor dem Einzug zahlen?
Grundsätzlich ja – aber nur, wenn ein gültiger Mietvertrag unterzeichnet wurde. Ohne Vertrag hast du keine rechtliche Sicherheit und solltest niemals zahlen.
2. Kann ich auf die Ratenzahlung bestehen, auch wenn der Vermieter das ablehnt?
Ja, das ist gesetzlich festgelegt (§ 551 BGB). Die erste Rate ist zum Mietbeginn fällig, die nächsten beiden jeweils in den Folgemonaten.
3. Was passiert, wenn der Vermieter das Geld nicht getrennt aufbewahrt?
Dann verletzt er seine Pflicht zur ordnungsgemäßen Verwaltung der Kaution. Du kannst in diesem Fall eine Herausgabe verlangen oder das Geld auf ein eigenes Kautionskonto einzahlen.
4. Wer bekommt die Zinsen auf die Kaution?
Der Mieter hat Anspruch auf die Zinsen – es sei denn, im Vertrag steht ausdrücklich etwas anderes. Bei Mietkautionskonten ist das automatisch geregelt.
5. Ist eine Mietkautionsversicherung sinnvoll?
In manchen Fällen ja – etwa wenn du das Geld für eine Barkaution nicht aufbringen kannst. Versicherungen ersetzen die Kaution durch eine Bürgschaft, sind aber langfristig teurer.
6. Wann genau bekomme ich meine Kaution zurück?
In der Regel nach 3 bis 6 Monaten. Voraussetzung ist, dass alle Betriebskosten abgerechnet und keine Schäden an der Wohnung festgestellt wurden.
Wohnung gefunden? Dann lies DAS, bevor du die Kaution zahlst!
Die Suche nach der Traumwohnung ist geschafft – doch bevor du überweist, solltest du genau hinsehen. Denn eine unbedachte Kautionszahlung kann teuer werden. Nutze deine Rechte: Zahle nur nach Vertrag, bestehe auf ein sicheres Mietkautionskonto, und informiere dich über Alternativen wie Bürgschaften oder Versicherungen.
Mehr zum Thema findest du im Ratgeber Eigentumswohnung, der viele rechtliche Tipps und praxisnahe Hinweise für Mieter und Eigentümer bereithält.